Die deutsche Delegation mit Projektpartnern der Gemeinde Balinghore im Senegal ©IfaS/Ulrike Kirschnick

Ende November und Anfang Dezember 2019 besuchten die Teams des IfaS und der Hochschule Nürtingen-Geislingen beide Projektgebiete im Senegal, um sich mit den Partnern zu treffen sowie Daten zu sammeln. Außerdem wurde die Planung und Konkretisierung der investiven Pilotprojekte, nämlich die PV-Anlage und die LED-Straßenbeleuchtung, sowie der beiden anderen Pilotprojekte, nämlich die Biogas-Machbarkeitsstudie und das effiziente Pumpenmanagementkonzept, forciert. Die deutsche Gemeinde Nohfelden konnte sich dem ersten Teil der Reise dank der Finanzierung durch die SKEW (Servicestelle Gemeinden in der Einen Welt) anschließen, um eine lokale entwicklungspolitische Partnerschaft mit einem der LoSENS-Projektpartner, der Gemeinde Balinghore, zu starten. Diese Partnerschaft kann u.a. dazu dienen, konkrete Projekte, die im Rahmen des LoSENS-Projekts in den Masterplänen identifiziert wurden, zu realisieren und zu finanzieren, um so den nachhaltigen Energiewandel im Senegal zu fördern.

Während des ersten Teils der Reise Ende November 2019 besuchte die deutsche Delegation mehrere Einrichtungen in Balinghore, um Daten zu sammeln und Maßnahmen und Empfehlungen für eine nachhaltige Entwicklung und ein Energiemanagement auf lokaler Ebene zu skizzieren. Die Besuche vor Ort umfassten das Wasserversorgungssystem mit Wassertürmen und Pumpstationen, die gemeindeeigenen Einrichtungen wie Schulen und Gesundheitszentren, bestehende Biogasanlagen auf Haushaltsebene sowie landwirtschaftliche Initiativen, die hauptsächlich von Frauenkooperativen unterstützt und betrieben werden.

Begehung und Besuch einer Schule in Balinghore und Inspektion des Brunnens zur Förderung von Trinkwasser ©IfaS/Ulrike Kirschnick

Nach dem Besuch in Balinghore im Süden reiste das Team von IfaS und Nürtingen-Geislingen in den Norden des Senegals in das zweite Projektgebiet, die Stadt Saint Louis. Ähnlich wie die Aktivitäten in Balinghore standen auch in Saint Louis Standortbesichtigungen und Projekttreffen mit den senegalesischen Partnern auf der Tagesordnung. Diese Treffen halfen, die Datenerhebung und Konkretisierung der Masterpläne und Pilotprojekte voranzutreiben. Vor der Weiterfahrt nach Saint Louis traf sich das IfaS bei einem Zwischenstopp in Dakar mit lokalen Unternehmen, die PV-Anlagen bauen und betreiben, mit zwei Zweigstellen der GIZ, um Synergiepotenziale zu untersuchen und Informationen auszutauschen, sowie mit Projektpartnern der Universität Cheikh Anta Diop und der Zentrale der ONAS (Office National de l’Assainissement du Senegal).

Um auf den Fortschritten der Exkursion im November/Dezember 2019 aufzubauen, besuchte das IfaS im Januar 2020 gemeinsam mit dem deutschen Partnerunternehmen KLE Energie GmbH erneut Saint Louis. Ziel der Reise war insbesondere die Konkretisierung der technischen Planung der PV-Anlage. Trotz der dem senegalesischen Strom- und Energiemarkt innewohnenden Herausforderungen, wie Stromausfälle und begrenzte Netzanschlüsse und Infrastruktur, war der Austausch sehr ergiebig. Die Datenerfassung und die Diskussionen mit dem senegalesischen Partner Gaston Berger Universität Saint Louis führten zu einer Konkretisierung des technischen Plans zur Weiterentwicklung und Umsetzung des PV- und Batteriesystems. Der Höhepunkt der Reise war die Einladung zum regionalen Forum für erneuerbare Energien in Saint Louis, der ersten Veranstaltung dieser Art, welche von Le Partenariat und Enda Energie organisiert wurde. Bei dieser Veranstaltung hatte Projektingenieur Samir Rouini die Gelegenheit, das LoSENS-Projekt vielen wichtigen Interessenvertretern vorzustellen, darunter dem Direktor des Kabinetts des senegalesischen Öl- und Energieministeriums, M. Abdoulaye DIA. Diese Sichtbarkeit und Kommunikation des Projekts hat den Austausch mit den relevanten Interessengruppen auf lokaler, aber auch auf nationaler Ebene initiiert und verstärkt, was dem Erfolg und der langfristigen Konsolidierung des Projekts zugute kommt.

Präsentation des LoSENS Projekts für den Direktor des senegalesischen Kabinetts des Öl- und Energieministeriums, M. Abdoulaye DIA, bei der ersten Ausgabe des regionalen Forums für erneuerbare Energien in Saint Louis im Januar 2020 ©IfaS/Samir Rouini